Familie Schäfer
Auf der Suche nach dem Haken
Seit 2017 ziehen erstmals mehr Menschen aus dem Westen in den Osten. Neben der verbesserten Arbeitsmarktsituation spielt auch der Rückzug in die sozialen Netzwerke, wie Familie und Freunde eine Rolle. Gründe, die auch der Familie Schäfer Junior und Senior den Anstoß gaben, wieder in die Wachstumsregion Dresden zurück zu kehren.
Aus Pulsnitz kommend, ist Familie Schäfer Mitte der 90er Jahre jobbedingt nach Nordrhein-Westfalen gezogen. Dort haben sich René und Yasemin vor 14 Jahren in der fünften Klasse kennen und lieben gelernt. Vor zwei Jahren sind die beiden zum ersten Mal Eltern geworden und seitdem wurde der Wunsch laut, dem kleinen Wirbelwind Leon eine Kindheit in ländlicher Idylle zu ermöglichen. Yasemin kommt gebürtig aus NRW, doch wenn die Frohnatur über ihre neue Heimat und das Aufwachsen ihres Kindes in eben dieser spricht, fangen ihre Augen zu glänzen an.
Ein generationenüber-greifender Entschluss
Durch René ist Yasemin immer wieder in die Wachstumsregion Dresden gependelt und hat so seine ganze Familie kennen gelernt. Land und Leute gefielen der gebürtigen Düsseldorferin und der Wunsch nach Veränderung wurde laut. Im Jahr 2016 kam zum ersten Mal die konkrete Idee auf, in die sächsische Region zu ziehen, ein Jahr später erblickte Leon das Licht der Welt und die Idee wurde hintenangestellt. Das Risiko, feste und gutbezahlte Jobs aufzugeben und sich in ein unbekanntes Abenteuer zu stürzen, schien zu hoch.
„Renés Eltern haben bereits vor 20 Jahren gesagt, dass sie irgendwann wieder hierherziehen möchten“, so Yasemin. Dieser Plan wurde schließlich im Sommer 2019 mit dem Umzug nach Kamenz verwirklicht und plötzlich war die eigene auf Eis gelegte Idee wieder präsent. Ein möglicher Umzug sollte gut durchdacht werden, und eine Pro-Contra-Liste musste her.
„Es gab nichts, dass gegen den Umzug sprach.“
Im Vordergrund der Abwägungen stand immer Söhnchen Leon. „Uns ist es wichtig, dass der Kleine alle an einem Ort hat, also Oma, Opa, Cousins, usw.“ Zentraler Punkt der Überlegung war daher das Familiennetzwerk, welches nun 700 km entfernt war. Des Weiteren spielte die Sehnsucht nach der ländlichen Idylle eine Rolle. „Im Pott ist alles zugebaut, hektisch und laut und ich will für mein Kind, dass er viel rausgehen und Kirschen vom Baum pflücken kann, ohne direkt in einen fremden Garten zu fassen.“ Auch der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist mit der Zeit gewachsen und so fanden auch die vergleichsweise günstigeren Grundstücks- und Immobilienpreise auf dem Land, Einzug in die Überlegungen. Spätestens dann stand für die junge Familie fest: Jetzt oder nie! Und aus der Idee wurde ein greifbarer Entschluss – „und dann ging alles Schlag auf Schlag.“
„Aufgrund der großen Distanz, dem Kind und dem Hund habe ich mir den Umzug wesentlich schwieriger vorgestellt.“
René bewarb sich an einem Sonntagabend und erhielt direkt Montag die Einladung zum Vorstellungsgespräch in Dresden. Lebenslauf und Referenzen überzeugten den neuen Arbeitgeber und die Jobzusage ließ nicht lange auf sich warten. Auf die neue Anstellung folgte die Wohnungssuche. Über Renés Mutter wurden die beiden schließlich auf das Projekt „Wachstumsregion Dresden“ aufmerksam und erhielten tatkräftige Unterstützung bei der Wohnungssuche. Nachdem auch der Punkt Wohnungssuche auf der To-Do-Liste nach dreiwöchiger Suche abgehakt werden konnte, wurde Yasemin von einem bekannten Versicherungsmakler aus der Region auf ein Steuerbüro aufmerksam gemacht, welches auf der Suche nach einer Steuerfachangestellten war. Auch hier war nach einem Vorstellungsgespräch via Telefon die wichtigsten Angelegenheiten geklärt und auch dieser Job wurde nach einem persönlichen Treffen besiegelt.
Das Schwerste in der ganzen Zeit, so Yasemin waren die zwei Monate, in denen sie mit Leon alleine war. René war bereits in Kamenz und die Hauptaufgaben des Umzuges wurden aus einer Entfernung von 700 km Entfernung organisiert. Doch durch das Projektmanagement der Wachstumsregion Dresden konnte sie immer auf Unterstützung hoffen. Schließlich hat die junge Familie den Umzug in drei Touren gestemmt und nach drei Wochen war auch die letzte Kiste ausgepackt.
Perspektivisch wünscht sich Yasemin für ihre Familie ein Grundstück in der Nähe von Dresden mit Eigenheim, Garten und viel Platz zum toben für Hund und Kind. Ein Wunsch der bei all dem Glück sicher nicht lange auf sich warten lässt.