Familie Neujahr
Pilotprojekt unterstützt Rückkehrer beim Umzug in die Region
Seit drei Monaten lebt die fünfköpfige Familie Neujahr im eigenen Haus in Großröhrsdorf und ist hier schon richtig angekommen. Die Möbel haben alle ihren Platz im Haus gefunden, mit den Nachbarn trifft man sich regelmäßig zum Schwätzchen am Gartenzaun und die dreijährigen Zwillinge und das einjährige Mädchen haben ohne Probleme Spielkameraden gefunden. Für Melanie und Torsten Neujahr hat sich damit ein Wunsch erfüllt, der in ihrer bisherigen Heimat kaum Aussicht auf Erfolg hatte.
Seit vier Jahren hatten sie in und um ihren Heimatort Villingen-Schwenningen nach einem geeigneten Haus gesucht, in dem auch genügend Platz für die Kinder ist. „Doch die Immobilien sind überteuert und kaum erschwinglich“, sagt Melanie Neujahr. Die 35-Jährige stammt aus Radeberg und war im Alter von neun Jahren mit der Mutter in den Schwarzwald gezogen. Aber ein Teil ihrer Familie – ihre Halbschwester, Oma und Opa, Tante – lebt immer noch in Ostsachsen. Hier war Familie Neujahr auch oft zu Besuch und es reifte die Idee, doch einmal in der alten Heimat nach einem Haus zu schauen. Tatsächlich wurden sie unter anderem in Großröhrsdorf fündig. Dank der angebotenen Unterstützung beim Ortswechsel im Rahmen des Projektes „Ab in die Wachstumsregion Dresden!“ viel die Entscheidung schnell und endgültig auf Großröhrsdorf als Wohnort.
Das Pilotprojekt wurde vor eineinhalb Jahren von verschiedenen Kooperationspartnern ins Leben gerufen. Die Städte Kamenz, Pulsnitz, Radeberg und Großröhrsdorf sind seit Anfang an dabei. Ziel ist es, Menschen bei ihrer Rückkehr und bei ihrem Umzug in die Region zu helfen, mit regionalen Unternehmen vertieft zusammenzuarbeiten und mit positiven Nachrichten die gesamte Region zu stärken. Für Familie Neujahr stellte sich das Projekt „Ab in die Wachstumsregion Dresden!“ als hilfreiche Anlaufstelle heraus. Ein fester Berater begleitete sie, organisierte Gespräche mit der Bank und dem Arbeitsamt bis hin zu Anträgen und Anmeldungen für Kitaplätze, Strom und Müllabholung vor Ort. So konnte mancher Behördengang viel schneller erledigt werden und es blieb mehr Zeit für den eigentlichen Umzug.
In Villingen-Schwenningen waren beide Eltern als Altenpfleger berufstätig. Erst vor Ort konnte sich Torsten Neujahr in der neuen Heimat intensiv bewerben. Nach mehreren Bewerbungsgesprächen konnte er nun den Pflegeberuf wieder aufnehmen. Melanie Neujahr wird noch bis zum Jahresende in Elternzeit sein und wenn die Jüngste ebenfalls in den Kindergarten geht auch unbedingt wieder arbeiten.
Familie Neujahr fühlt sich wohl in ihrer neuen Heimat. „Besonders das freundliche Wesen und die Aufgeschlossenheit der Bewohner begeistern uns für die Region“ bestätigte Melanie Neujahr gegenüber Bürgermeisterin Kerstin Ternes während eines Besuchs im Rathaus. Erleichtert hat das Projekt „Ab in die Wachstumsregion Dresden!“ den großen Schritt der Neujahrs auf jeden Fall. Auch andere Familien, Paare oder Dauerpendler sollen in Zukunft davon profitieren.